Es ist das Spiel mit dem LIcht, das den Blick auf sich sieht. Ein Spiel, das menschliche Körper verschimmen lässt, sie in eine geheimnisvolle Ferne zu rücken scheint und sie dennoch unmittelbar auf den Betrachter wirken lässt. Hände recken sich dem Besucher des Würzburger Spitäle entgegen, die Konturen von Gesichtern zeichnen sich schemenhaft und wie durch Nebel ab. „Verkörperungen“ hat Georgia Templiner ihre Ausstellung in der Galerie an der Alten Mainbrücke überschrieben. Sie zeigt gut zwei Dutzend Werke, zum Teil mehrteilig, Fotoarbeiten ebenso wie meist großformatige Mischtechniken.
Der Besucher muss die Werke ergründen, muss sich auf sie einlassen, die Formen erkunden, muss in das eigene Innere hineinhören. Meist stellt die Würzburger Künsterin den Menschen in den Mittelpunkt. Das ist in den digitalen Fotoarbeiten deutlicher fassbar als in der Malerei der gebürtigen Bad Homburgerin. In ihrer Malerei ist die 46-Jährige expressiver, bringt sich selbst stärker ein. Der Betrachter assoziiert in den meist mit gedeckten Farben gemalten Bildern einzelne menschliche Formen, immer wieder scheinen aber auch Früchte die Künstlerin inspiriert zu haben.
In den Fotos spielt Georgia Templiner mit verschiedenen Aspekten: „Kontrast, Schärfe, Unschärfe, Nähe, Ferne, Erotik...“, schreibt die zu den in den letzten Jahren entstandenen Fotografien.
Mainpost 16.2.2008